Hier eine, für mich überaus erfreuliche und erkenntnisreiche Diskussion mit Alexander P. Vogt. Sie zeigt, wie eine fruchtbare Debatte auf Twitter aussehen kann.1
Erstaunlich, wie die Verteidiger der „*spezifisch* deutschen Kultur abseits der Sprache“ mit der deutschen Sprache zu kämpfen haben.@oezoguz
— Immanuel Scheerer (@SeinU_NichtSein) 25. September 2017
Kannst du mir ein Beispiel für spezifisch deutsche Kultur abseits der Sprache geben? Bei diesem Satz traue ich niemandem mehr. #btw17
— Immanuel Scheerer (@SeinU_NichtSein) 25. September 2017
Das ist sicherlich typisch deutsch. Aber ist das etwas, worauf wir unbedingt stolz sein müssen?
— Immanuel Scheerer (@SeinU_NichtSein) 25. September 2017
Bleib bitte beim Thema. Hast du ein „typisch“ deutsches Beispiel, dass unseren „Stolz“ verdient?
— Immanuel Scheerer (@SeinU_NichtSein) 25. September 2017
Sein eigenes Land gut zu finden, ist selbstverständlich, wie seine eigene Familie gut zu finden. Hat aber nichts mit „besser sein“ zu tun.
— Immanuel Scheerer (@SeinU_NichtSein) 25. September 2017
Auch so etwas typisch Deutsches, immer gleich von einem in das andere Extrem zu fallen, man kann alles übertreiben auch das untertreiben.
— Alexander P. Vogt (@APVogt) 25. September 2017
Stolz kann man sein, wenn man eine tolle Leistung erbracht hat (ich bin zum Beispiel stolz, gestern den @berlinmarathon geschafft zu haben).
— Immanuel Scheerer (@SeinU_NichtSein) 25. September 2017
Wir sind nicht nur individuen sondern auch Teile von Kollektiven wie Familie, Land oder auch dem Fußballverein ?https://t.co/7q8OB6AkzX
— Alexander P. Vogt (@APVogt) 25. September 2017
Noch so ein Irrglaube, du bist das Resultat deiner Eltern.
Deine Körpergröße, deine Intelligenz viele psychische Faktoren sind ererbt.— Alexander P. Vogt (@APVogt) 25. September 2017
Du meinst man muss erst irgend eine besondere Leistung erbringen bevor man Stolz auf sich sein kann, reicht`s nicht das man ist wie man ist?
— Alexander P. Vogt (@APVogt) 25. September 2017
… im Reinen sein… meinte ich.
— Immanuel Scheerer (@SeinU_NichtSein) 25. September 2017
1 Minderwertigkeitskomplex entsteht wenn man sich für Taten der Vorfahren schämen soll & einem der Stolz auf bes. Leistungen ausgeredet wird
— Alexander P. Vogt (@APVogt) 25. September 2017
Wenn man Entweder-Oder denkt, kann man nur vom Pferd fallen, richtig. Entweder in Scham oder Stolz versinken. Deshalb Sein UND Nicht-Sein.
— Immanuel Scheerer (@SeinU_NichtSein) 25. September 2017
Dann lass uns gemeinsam daran arbeiten dass noch mehr Menschen diese Balance bzw. die Gleichzeitigkeit von Stolz und Scham kennen lernen.
— Immanuel Scheerer (@SeinU_NichtSein) 25. September 2017
Hast du einen Blog? Ich könnte sonst einen Artikel auf meinem Blog schreiben, mit den Tweets in linearer Reihenfolge.
— Immanuel Scheerer (@SeinU_NichtSein) 25. September 2017
Kein Problem! Auf meinem Blog kann man übrigens meine Philosophie des Sowohl-als-auchs (statt Entweder-oder) nachlesen.
— Immanuel Scheerer (@SeinU_NichtSein) 25. September 2017
Gefällt mir, ich werde mich da mal etwas genauer einlesen 🙂
— Alexander P. Vogt (@APVogt) 25. September 2017
Die Essenz einer wunderschönen Debatte: https://t.co/diEZX5p73o
— Immanuel Scheerer (@SeinU_NichtSein) 25. September 2017
Zum Thema Stolz und Scham habe ich kürzlich eine wundervolle Debatte geführthttps://t.co/9D5TanfhzU
— Alexander P. Vogt (@APVogt) 25. September 2017
Danke, Alex!
- Sie folgt zufällig auch den Prinzipien der Anleitung für Twitter-Diskussionen ↩
Danke Immanuel Scheerer,
dieses Gespräch mit dir gibt mir Hoffnung.
Wenn es zwei Menschen aus politisch vollkommen unterschiedlichen Lagern gelingt bei einem so kontroversen Thema einen gemeinsamen Nenner zu finden dann ist noch nicht alles verloren 🙂
Unser Land ist tief gespalten, Familien und Freunde sind entzweit, Nachbarn und Kollegen beäugen sich mißtrauisch, wohin soll das führen?
Doch wenn es zweien aus verfeindeten Lagern gelingen kann einen gemeinsamen Nenner und daraus resultierend eine Lösung zu finden dann können das auch andere bei anderen kritischen Themen.
Also lasst uns viele viele kleine Brücken bauen 🙂
Lieber Alexander,
mir gibt unser Gespräch auch Hoffnung. Ja, lass uns gemeinsam Brücken bauen. Lass uns unsere Diskussion mit dem Hashtag #BrückenInDieZukunft versehen, und dafür sorgen, dass diese Art des Austauschs, der politische Gräben gleich einer Brücke überspannen kann, sich ausbreitet. Erst zwischen uns beiden, bei Twitter und dann hoffentlich drüber hinaus!
Ich freue mich sehr, dass wir beide uns begegnet sind!
Pass auf dich auf und bis bald!
Ganz liebe Grüße,
Dein Immanuel